Sonntag, 6. November 2011

Das Leid gestohlener Kinder

Die Zeitung Die Welt berichtet über die Geschichte von Anisha Mörtl, die im Alter von elf Monaten nach Deutschland adoptiert wurde, obwohl ihre Mutter sie nie zur Adoption freigegeben hatte

Anisha hatte eine problematische Beziehung zu ihrer Adoptivmutter, die sie in ihrer Wurzelsuche nicht unterstützte. Sie reiste dennoch mit 13 Jahren nach Indien, um nach ihrer Mutter zu suchen. Zwei Jahre später wurde sie von einer indischen Bürgerrechtlerin gefunden. Die Geschichte einer unrechtmäßigen Adoption hat sie jetzt in dem Buch "Lotostochter" aufgeschrieben.
 
 
Anisha lehnt heute Auslandsadoptionen grundsätzlich ab. "Ich habe so viele Adoptierte kennengelernt und in jedem Fall war es für die Kinder sehr schwierig. Die einen haben jahrelang versucht ihre leiblichen Eltern zu finden und waren verzweifelt, wenn es nicht geklappt hat. Die anderen wollten nichts mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Das ist auch unnatürlich. Viele haben ihr Leben lang starke Schuldgefühle ihrer leiblichen Familie gegenüber, fechten einen nicht enden wollenden inneren Kampf aus und haben Schwierigkeiten, sich auf eine Beziehung einzulassen aus Angst, fallen gelassen zu werden."

2 Kommentare:

  1. Hier gibts die WDR Doku zu sehen
    http://www.youtube.com/watch?v=eK82VOPz7qM

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  2. Ich bin selbst Adoption frei gegeben und für jeden mag es vielleicht anders sein, ich habe Freunde, die sich gegen die Suche nach den leiblichen Eltern wehren, aber ich für mich war das imens wichtig, da es für mich Identifikation bedeutet und ich immer das Gefühl hatte, mir fehlt etwas. Oft ist die Suche schwer belastet, mit Vorstellung, Vorwürfen und zu hohen Erwartungen. Deswegen bin ich dafür, dass wenn die Kinder ihre leiblichen Eltern kennen lernen wollen, dies auch möglich sein sollte, sonst verfolgt das manche ein Leben lang...

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