Donnerstag, 29. November 2012

Mercy, Mercy

Im dänischen Fernsehen wurde dieser Tage ein ungewöhnlicher Dokumentarfilm über eine gescheiterte Adoption aus Äthiopien ausgestrahlt, der im Land eine hitzige Diskussion entfachte. Mittlerweile haben die Adoptiveltern Polizeischutz beantragt.

"Mercy Mercy" erzählt eine wahre Geschichte einer Adoption von beiden Seiten, der äthiopischen und der dänischen Familie. Die Filmemacherin folgt den Familien über mehr als drei Jahre und stellt fest, dass für beiden Seiten die Adoption scheitert. Die leiblichen Eltern in Äthiopien sind mit dem HIV Virus infiziert und beschließen ihre Kinder abzugeben. Sie leiden in den folgenden Jahren unter ihrer Entscheidung, teils weil es ihnen gesundheitlich ganz gut geht, teils weil sie keine Nachrichten von ihren Kindern erhalten. Die dänischen Adoptiveltern sind mit dem älteren Mädchen überfordert und geben es in ein Heim. Die Ironie der Geschichte ist, dass das adoptierte Kind viel unnötiges Leid erleben musste und letztlich ein Schicksal erfuhr, vor dem es seine leiblichen Eltern bewahren wollten. Der Filmemacherin geht es darum zu zeigen, dass ein Teil der Adoptionsindustrie kommerzielle Interessen über menschliche Bedürfnisse stellt und unschuldige Kinder Opfer eines absurden Marktmechanismus werden.

Wenn man den bislang spärlichen Berichten über den Film folgt, dann sind die Kinder unmittelbar aus der leiblichen Familie in die Adoption überführt worden. Warum sie zu dem Zeitpunkt adoptionsbedürftig waren, dürfte heftig umstritten sein. Tatsache ist, dass viele äthiopische Adoptivkinder Halbwaisen sind und zumindest ein Elternteil haben, bei dem sie aufwachsen könnten. Den Eltern fehlt es in der Regel an Unterstützung. Eine Aidsinfizierung ist schon lange kein Todesurteil mehr und das Auseinanderreißen einer intakten Familie aufgrund einer Diagnose ist der eigentliche Skandal.

Der Skandal in Dänemark basiert jedoch auf dem Scheitern der Adoptivfamilie. Die Adoptiveltern kommen mit dem älteren Mädchen nicht zurecht. In einem Filmausschnitt sieht man, wie das weinende Mädchen sich an die Adoptivmutter schmiegt, die ihm mit versteinerten Gesicht die Tränen trocknet. Nach einem Zeitungsbericht bereuen die Eltern die Film nicht, weil sie so anderen Familien helfen würden. Sie fühlten sich mit ihren Problemen alleine gelassen.

Die Wut der dänischen Bevölkerung auf die Eltern ist nachvollziehbar. Erst adoptieren sie zwei Kinder aus einem fernen Land, die nicht wirklich eine neue Familie brauchten. Dann stellen sie sich auf die Traumatisierung ihres Kindes nicht ein sondern geben nach ein paar Jahren auf. Mit der zweiten Traumatisierung des älteren Kindes geht ein weiterer Schock für das jüngere Kind einher, das seine Schwester verliert. Und dann breiten sie das Ganze noch vor einer Kamera aus. Auch wenn die Abgabe des Kindes in bestimmten Konstellationen die einzige und damit beste Alternative sein kann, ist es mehr als naiv für die Veröffentlichung ihrer Geschichte Verständnis zu erwarten. Wie kann eine Familie im Überlebenskampf noch Zeit oder Energie für ein Kamerateam aufbringen?

Der Film kann potenziell eine wichtige Rolle in der Diskussion über die Probleme Internationaler Adoption spielen. Er legt den Finger gleich in mehrere Wunden: in die fehlende und mangelhafte Prüfung der Adoptionsbedürftigkeit vieler Kinder, in die Verharmlosung von Traumatisierung verlassener und abgegebener Kinder und die falschen Vorstellungen zukünftiger Adoptiveltern über ihre neue Familie. Ein mutiges Thema und ein potenziell wichtiger Film.*

* Ich habe den Film selbst nicht gesehen und kann daher nicht beurteilen, ob es auch ein guter Film ist. Alle Angaben beruhen auf Zeitungsberichten zum Film. 

48 Kommentare:

  1. Ich finde das ein Unding. Die armen Kinder! Bisher hielt ich das für eine amerikanische Verhaltensweise. Dort werden die Kinder wie aus einem Tierheim vermittelt:

    http://www.wiaa.org/featured.asp

    AntwortenLöschen
  2. Hallo,

    ich haben den Film gestern gesehen. Er ist auf youtube unter dem link

    www.youtube.com/watch?v=sHY1H7tFyFw

    zu finden und er ist wirklich erschütternd. Ich frage mich aber auch, wie es dazu kommt, dass die Familien von Anfang an ein Kamerateam mit dabei haben. Er wird im Internet in der äthiopischen Community derzeit stark diskutiert. Und ich finde es richtig, wenn solche Filme dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Auf beiden Seiten. Auch wenn das hier zu langen Wartezeiten führt und zu sinkenden Adoptionszahlen aus Aethiopien.

    Weiß jemand, ob Masho weiterhin in Daenemark im Heim lebt oder vielleicht wieder zurückkonnte zu ihrer Herkunftsfamilie?

    Traurige Grüße,
    Anke

    AntwortenLöschen
  3. In dem Interview mit der Filmemacherin, das sich auch auf youtube oder hier http://ethischeadoptionen.blogspot.de/2012/12/interview-mit-katrine-rijs-kjaer-uber.html befindet, sagt sie, dass Masho noch im Heim in Dänemark ist und dass ihre leiblich Eltern nicht möchten, dass sie nach Äthiopien zurückkommt. Das ist nach meinem Empfinden der traurigste Moment in der ganzen Geschichte.

    Herzlichen Gruß
    HL

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube, dass die Adotiveltern nicht eingentlich sind diejenigen, die nicht zulassen, dass die Kinder zurückzukommen

      Löschen
  4. Der Film legt sicherlich die Finger in die Wunde bezüglich wichtiger diskussionswürdiger Themen. Ich möchte jedoch auch zu bedenken geben, dass solche Dokumentarverfilmungen in meinen Augen das Selbstbestimmungsrecht der Beteiligten (hier natürlich insbesondere der Kinder) massiv mit Füssen treten und immensen Schaden anrichten können. Es besteht die Gefahr, dass solche tragischen Geschichten zu undifferenzierten und in ihrer Auswirkung sehr schädlichen Diskussionen führen. Es gilt hier sorgfältig abzuwägen, was mehr Gewicht hat. Die Selbstbestimmung und der Schutz des Betroffenen oder die Diskussion in der Öffentlichkeit, welche möglicherweise längerfristig zu Veränderungen führen könnte. Ich finde diese Abwägung sehr schwierig.
    Im Internet findet man aktuell sehr unterschiedliche Infos zu dem Thema u.a. auch, dass die Adoptiveltern professionelle Hilfe gesucht haben und von professioneller Seite entschieden wurde, das ältere Kind in ein Heim zu platzieren. Es ist schwierig an gesicherte Fakten heranzukommen und man diskutiert eben mit dem Vorhandenen.....
    Ich kann von ganzem Herzen zustimmen, dass Halbwaisen oder Kinder mit Eltern nicht zur Adoption frei gegeben werden sollten, möchte jedoch zu bedenken geben, dass zum heutigen Zeitpunkt selbiges leider das Todesurteil eines Kindes bedeuten kann. Hier sollen nicht nur Adoptiveltern oder Vermittlungsstellen kritisiert werden. Auch der äthiopische Staat sollte an seine Pflicht erinnert werden, Bedürftigen so viel Hilfe zukommen zu lassen, dass solche Adoptionen nicht mehr notwendig sind. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf das soeben angeführte Themenfeld eingehen. Möchte aber einfach darauf hinweisen, dass man das Ganze einfach nicht schön oder auch "einfach" reden sollte. Wie so oft im Adoptionsprozess gilt es zwischen verschiedenen Übeln zu wählen. Wer sich länger in Afrika aufgehalten hat, kennt das auch von anderen Stellen. Allzuoft sehen wir Sachen nur mit unseren westlichen Augen und möchten, dass alles ganz klar einfach und sauber ist. Insbesondere natürlich unsere Weste.
    Eines ist sicher, die Geschichte ist einfach nur schlimm für alle Beteiligten und sollte sich so nie wiederholen müssen.
    Ich möchte hier auch beileibe kein Plädoyer für die Adoptiveltern schreiben, alleine schon weil mir das notwendige Faktenwissen fehlt. Ich möchte aber auch vor schnellen Urteilen warnen.
    Es ist zu hoffen, dass die Vermittlungsstellen ihre Hausaufgaben machen und sich bewusst werden bzw. dies auch so kommunizieren: "jedes adoptierte Kind ist ein traumatisiertes Kind!". Dementsprechend sorgfältig sollten künftige Adoptiveltern ausgesucht, aber auch INFORMIERT, VORBEREITET und MIT DEN NOTWENDIGEN HILFESTELLUNGEN VERSEHEN werden. Dies geschieht in meinen Augen meist überhaupt erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.... Stark traumatisierte Kinder sind eine grosse Herausforderung. Im Gegensatz dazu ist es sehr leicht von aussen über die im System Beteiligten zu urteilen. Insbesondere, wenn man es selber nicht kennt.
    Die ganze Geschichte macht mich sehr traurig!

    AntwortenLöschen
  5. Der Film wird im Schweizer Fernsehen gezeigt, mit dem Namen "Albtraum Adoption"
    22.5.2013 | 22.55 | SF1
    23.3.2013 | 05.10 | SF1

    Vielleicht ist das ja auf Deutsch synchronisiert und als Podcast.

    AntwortenLöschen
  6. Hab den Film erst diese Woche entdeckt und bin geschockt. Das Schicksal von Masho läßt mich nicht mehr los.
    Das Abschiedsvideo find ich noch schlimmer. Wie kann sie das Mädchen heulend weggeben? https://www.youtube.com/watch?v=xYXm4gXNQdw
    Laut einem Zeitungsartikel und Angaben der Adoeltern sehen sie sich jedes zweite Wochenende.

    AntwortenLöschen
  7. Ich bin selbst Adoptivmutter und finde den Film unerträglich. Es zieht sich mir ununterbrochen der Magen zusammen und ich könnte heulen ohne Ende.
    Gleich am ersten Tag hörte ich den Satz der Adoptivmutter: Hier weht jetzt ein anderer Wind.
    Und genau so zog es sich durch den gesamten Film.
    Dem Kind wird ununterbrochen erzählt, wie furchtbar es ist, was es alles falsch macht, wie furchtbar es sich aufführt und so weiter.
    Und getoppt wird es noch, wenn Vater und Mutter gleichzeitig auf das Mädchen einreden. Und auch der Psychologe vertritt in keinster Weise die Seite des Kindes. Man ist sich ununterbrochen einig, dass das Mädchen das Problem ist.
    Wie sagte die Mutter: sie habe eine Niete gezogen.
    Dieser Film kann von den Kindern angeschaut werden. Ist sie sich bewusst, was sie tut?
    Ich kann verstehen, dass die Eltern nun Polizeischutz beantragt haben. Aber ich fürchte, sie haben bis heute ihr eigenes Verhalten nicht reflektiert.

    An keiner Stelle spürt man die Empathie zur abgebenden Familie. Es wird gar nicht versucht, eine Brücke bei zu behalten.
    Eine Adoption bedeutet, ein Kind zu haben, was künftig 2 Elternpaare besitzt, auch wenn nur ein Elternpaar körperlich anwesend ist. Es bleiben 2 Familien.
    Für uns war es sehr wichtig, dass sich die abgebende Familie noch einmal verabschieden kann, bevor wir zurück geflogen sind. Das hat uns allen auch die Möglichkeit gegeben, auch den Rest der Familie kennen zu lernen. Aber wir mussten uns gegen den Vermittler durchsetzen, der das Treffen verhindern wollte.
    Sicherlich war die Zusammenführung für uns einfacher, da unsere Tochter jünger war. Aber wir haben furchtbar für sie gelitten, als sie in der ersten Zeit so unendlich traurig war. Und auch große Trauer für die abgebende Familie gespürt.
    Sicherlich haben auch wir in der Erziehung Fehler gemacht, wer kann das nicht von sich sagen? Unsere Tochter ist jetzt 16, seit 2 Jahren in der Pubertät, die sich wirklich extrem zeigt. Aber auch das schaffen wir gemeinsam. Auch wenn es nicht immer einfach ist - für beide Seiten.

    Gruß
    Anna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich bin auch Adoptivmutter! Ich bin so entsetzt, ich kann mich gar nicht mehr beruhigen. Auch mir sind diese Sätze aufgefallen.
      Diese traurigen Augen des Mädchens.. Der Tiger bleibt auch drin!!!!! Hilfe!!!!!!!! Der Psychologe ein Albtraum!!!!!
      Ich schäme mich so, wie kann man helfen?

      Löschen
    2. http://www.againstchildtrafficking.org/act-was-wir-machen/

      Löschen
  8. ich verstehe überhaupt nicht, wie man so eine frau ein kind geben kann.
    von esrten augenblick, wo ich sie gesehen habe, habe ich mir gedacht, oje.
    anstatt das mädchen alternative zu geben, haben sie von anfang versucht, sie zu ERZIEHEN.
    schrecklich. einfach nur traurig.

    AntwortenLöschen
  9. Ich habe den Film gestern (07.07.2015) im deutschen Fernsehen gesehen und bin sehr geschockt. Wie kann man ein Kind so behandeln, nur weil es am Tisch sitzt und beim Essen sich angeblich falsch verhält. Jedes Kind hat mal solche Macken. Das ist doch kein Grund , so als Eltern auszuflippen. Meiner Meinung nach,haben diese Eltern gar keine Erfahrung mit Kindern umzugehen, und sind auch als Paar nicht fähig, eine Familie zu führen.
    Sehr sehr traurig, arme Mosha.....................es tut mir so leid, für das Kind.

    AntwortenLöschen
  10. Oh mein Gott ! Ich konnte nach dem Film nicht mehr aufhören an die beiden Kinder, vor allem an Masho, zu denken. Mir kamen nur noch die Tränen. Wenn man die traurigen Augen sah..... da gibt es keine Worte.
    Warum kann man nach dieser gescheiterten Adoption denn nicht die Kinder wieder dahin bringen wo sie hingehören: Zu ihrer einzigen, richtigen Familie nach Äthiopien.
    Es gibt so viele Reiche die nicht wissen, was sie mit ihrem Geld anfangen sollen. Sehen sie solche Dinge nicht? Leider habe ich die Mittel nicht, um hier etwas zu ändern und das Problem zu lösen.
    Deshalb an alle Millionäre und Milliardäre: Helft doch bitte Masha und ihrem Bruder.
    Schickt sie beide wieder nach Hause zu ihrer leiblichen Familie und unterstützt sie doch finanziell ein wenig. Es geht hier um zwei Kinderleben! Wenn das so bleibt, glaube ich nicht,
    dass es für die Beiden eine hoffnungsvolle, glückliche Zukunft geben wird.
    Dann müssen die Kinder/Geschwister im äthiopischen Dorf auch nicht mehr die Fotos küssen und die Eltern hätten bestimmt noch ein längeres Leben.
    Masho und ihr Bruder würden sich in ihrer Heimat schnell wieder einleben. Wo ist es denn schöner als in seiner Heimat bei seiner Familie ? Geld ist hier unwichtig.

    AntwortenLöschen
  11. Auch ich sah gestern abend, 7.7.2015 diesen Film mit Masho. Das arme Mädchen. Es hat mich bis in den Schlaf verfolgt..und ich wachte mit dem Mädchen wieder auf. Ich konnte es nicht fassen, dass der Adoptiv-Vater sagte: "Sie weigert sich mich auf dem Mund zu küssen. Ich erklärte ihr, das sei bei uns so üblich.Jetzt küsst sie mich." Das bekam ich einen gewissen Ekel, wegen dieses Zwangs. Ich finde es, als Deutsche-somit als Dänemarks Nachbarin, keineswegs "üblich", einem Kind auf den Mund zu küssen, schon gar nicht als Vater. Mein Vater hat das auch nicht gemacht, als seine leibliche Tochter durfte ich mich nicht mehr bei ihm auf dem Schoss setzen als 7jährige. Er sagte mal, dass wird hier immer als missverständlich angesehen, in den 70ern wurden erste Missbrauchsfälle öffentlich. Das war in Ordnung,was der Vater machte, Wangenkuss war ok. Dann der permanente Zwang dieser Adoptivtochter, ihr alles "austreiben" zu wollen, wie etwa Tics oder eben Eigenarten, die sie ausmachen. Kurz: Sie ließ Masho nicht sein, wie sie ist. Dazu war/ist das Mädchen vollkommen traumatisiert, sie muss ohne ihre leiblichen Eltern in der Fremde mit Fremden klarkommen, die ihr strenge Regeln einbläuen wollen.Ich kann Mashos traurige Augen nicht vergessen. Wie kann man den leiblichen Eltern Kontakt oder regelmäßige Berichte versprechen, und nicht einhalten? Die leiblichen Eltern gaben die Kinder in nachvollziehbarer Not fort. Die Mutter und Vater haben Aids, sie konnte ja nicht wissen, dass sie die prognostizierte Lebensdauer von 5 Jahren übersteht. Das Mädchen ist vollkommen verstört, was ich verstehen kann. Der Psychologe, die Eltern haben keine Ahnung. Ich kann nur hoffen und dem Mädchen wirklich wünschen, dass sie wirklich Menschen findet, die sie liebevoll auffangen. Aber diese Augen...ach Masho...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich will nicht sagen, dass man seine Eltern küssen muss. Aber was hier stattfindet - diese Tabuisierung eines Vater-Tochter-Kusses, weil das "ekelhaft" sei, ist eine Frühsexualisierung harmloser Verhältnisse und überhaupt nicht angebracht. Das Problem war nicht das Küssen, sondern dass er sie dazu gedrängt hat, weil man das halt so mache.

      Löschen
  12. Auch ich habe den Film gestern gesehen und bin unendlich geschockt und traurig. Und leider sprachlos.

    AntwortenLöschen
  13. Dem Ganzen hier kann ich nur zustimmen. Die Adoptiveltern haben aber auch die Zukunft von Masho "vermint", indem die Adoptivmutter ihr immer wieder und knallhart einbläute, NIE WIEDER eine andere Mutter zu bekommen. Das ist Psychofolter, die das Mädchen wie mit eisernen Fußfesseln behaftet, ein Leben lang begleitet und zermalmt! Was können wir tun? Wie können wir unsere Trauer in Aktion umwandeln? Wie können wir Masho helfen???

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. http://www.againstchildtrafficking.org/act-was-wir-machen/

      Löschen
  14. Auch ich habe heute nacht nicht schlafen können und kann diese traurigen Kinderaugen nicht vergessen.
    Warum hat denn niemand vom kamerateam eingegriffen,bei der Tisch-Szene?
    Schon diese "Mutter"...behalte sie im Blick,ich sehe sie jetzt nicht an...?! Das sind Psychophaten in meinen Augen!
    Ich hoffe sehr,dass die Kinder wieder in ihr Land und zu ihren Eltern kommen!

    Ich hoffe aber auch,dass diese -sogenannten- Eltern n i e m e h r wieder ein Kind oder Kinder adoptieren dürfen,denn die Nieten sind die selbst.

    Bitte helft diesen Kindern und auch den andern 77 Adoptierten (lt. Bericht) aus dieser Zeit.

    AntwortenLöschen
  15. Ich habe den Film am 07.07.2015 gesehen und konnte vor Entsetzen und Wut kaum in den Schlaf kommen.
    Mein Verlangen, unsere kleine Tochter (2 Jahre) aus ihrem Bettchen zu heben und ganz doll zu drücken war kaum auszuhalten - habe sie aber natürlich schlafen lassen.
    Wir sind ältere "Jung"-Eltern und dürfen erst spät das Glück erleben, für ein kleines Leben verantwortlich zu sein und es aufwachsen zu sehen.
    Wie alle Eltern werden wir täglich vor neue Herausforderungen gestellt und müssen, wie alle anderen auch, mit ihnen wachsen.
    Das Verhalten der Adoptiveltern widert mich geradezu an - natürlich werden in dem Film nur Ausschnitte gezeigt und natürlich habe ich Verständnis dafür, dass der Geduldsfaden auch mal reissen kann (die Trotzphase ist ja nicht immer ein Vergnügen).
    Aber ein derart gefühlskalter Umgang mit dem Mädchen, dass selbst für einen Laien erkennbar große Probleme hat ... kaum auszuhalten.
    Warum sich diese Eltern, die auch im Umgang miteinander einen erher unterkühlten Eindruck vermittelten, sich überhaupt für eine Adoption entschieden haben, ist mir schleierhaft. Eine Vorbereitung auf Kinder, insbesondere aus schwierigen Verhältnissen, scheint es nicht gegeben zu haben.
    Allein wenn ich sehe, dass das Haus voll mit "Nippes" steht, und die Kleine nichts anfassen, geschweige denn mit in den Garten nehmen dürften .... herrje.
    Wo war den blos ein Teddy oder irgendetwas zum Festhalten?
    Die Aufregung, nur weil die "Auslagerungsfamilie" es wohl nicht geschafft hat, die Kleine noch schlechter zu behandeln und sogar ein kleine Beet mit ihr angelegt haben und einen kleinen Feuchtstift gekauft haben ... zu welcher Sekte gehören die beiden eigentlich?
    Das das Kind vom Essen weggeschickt wurde, nachdem beiden "Möchtern-Eltern" zeitgleich wegen des Kauens auf sie eingequatscht haben, obwohl sie die beiden Tage vorher nichts gegessen haben soll - Kindesmisshandlung pur.
    Der in dem Film auftauchende Psychologe erweckte den Eindruck, eher selbst dringend Hilfe aus dem Kollegenkreis zu benötigen. Die zwischen ihm und den "Eltern" diskutierten Erziehungsansätze stammen wohl aus dem Mittelalter?!
    Wie gesagt, es waren nur Ausschnitte - aber der Eindruck, dass hier ein traumatisiertes Kind wie ein kaputtes Spielzeug ohne Einfühlungsvermögen oder Rücksichtnahme weggeworfen wird, drängt sich auf.
    Bin übrigens ein Vater und beileibe kein "Weichei" - aber das Schicksal der beiden kleinen Mäuse geht mir unglaublich nahe.
    Die Verabschiedung aus der Famile auf Youtube ... meine Güte ....
    Ist jemandem bekannt, was tatsächlich aus der Kleinen und ihrem Bruder geworden ist?

    AntwortenLöschen
  16. Auch ich bin gestern zufällig auf diesen Bericht gestoßen und kann mich dem allgemeinen Tenor nur anschließen, das Schicksal der 2 Kinder, besonders von Masho hat mich zum Weinen gebracht. Ich bin selber keine Mutter, aber der normale Menschenverstand sagt einem, dass das diese "Erziehung" nicht richtig sein kann. Was für ein herzloses Paar und die verzweifelten leiblichen Eltern...

    AntwortenLöschen
  17. Ich kann mich meinen Vorredern nur anschließen.
    Zum ersten Mal fühle ich mich gezwungen, meine Meinung im Internet kund zu tun, weil ich maßlos entsetzt bin.Gut situierte Menschen reisen in ein fremdes Land und holen sich dort, was ihnen ihrer Meinung nach zu einem vollkommenen Leben fehlt. Passenderweise wird das Mädchen wie eine Trophäe am Flughafen vorgeführt, umgeben von lauter unbekannten Menschen in einer vollkommen unbekannten Umgebung.
    Es liegt mir fern, dem Adoptivpaar dinge zu unterstellen, die ich nicht beurteilen kann, da ich sie nicht kenne. Doch offen gesagt, konnte ich mich dem Gedanken zunehmend nicht verwehren, dass es möglicherweise einen Grund gegegeben hat, weshalb sie auf natürlichem Weg (sofern sie es versuchten), kein eigenes Kind bekamen.

    Was erwartet man von einem Kind, das mit drei Jahren aus seiner Familie genommen wird und ihm unbekannten Menschen in eine noch viel unbekanntere Welt mitgegeben wird?
    Doch weshalb von Erwartungen sprechen? Es wurden nur ausgewählte Szenen gezeigt, aber in keiner konnte ich an Mascho ein Verhalten entdecken, das in irgendeiner Weise auffällig gewirkt hätte. Wie wütend und verhähmt sich die Adoptivmutter selbst oft gegeben hat, da mutet es doch mehr als verwunderlich an, von einem kleinen Kind übermenschliche Impulskontrolle vorauszusetzen.
    Pervers die Szene, in der der Psychologe in dramatischem Gestus prophezeit, man müsse in Richtung "Bindungsstörung" denken. Ja muss man, und ja das ist kein Wunder. Da ist es leicht, die Schuld den leiblichen Eltern zuzuschustern und eine Ferndiagnose abzugeben, sie hätten sich des Mädchens zu wenig angenommen - überheblich. Ich bin angewidert von so viel Selbstgerechtigkeit und soviel preußischem Drill a lá bürgerliche Familie 19. Jahrhundert.
    Allein beim Zuschauen wurde mir als aussenstehende Person mulmig, als sich das Paar zu zweit über das Mädchen am Essenstisch hermacht - mit Argusaugen wird sie beobachtet, jede Aussage und jede Regung auseinandergenommen.
    Wo bleibt die Herzlichkeit? Wo die Zuwendung? Nach eigener Aussage, hatte Mascho 48 Stunden nichts gegessen - und statt dem Mädchen ein Lächeln, Freude über das Zusammensein am Tisch geschenkt wird, muss sie gehen, weil sie in der falschen Art und Weise kaut.

    Die Trophäe hat nicht das gehalten, was der "weiße Mann" sich von ihr erwartet hat. Die Trophäe wird weitergereicht. Der Lack ist ab und darunter verbrigt sich nicht mehr und nicht weniger als ein kleiner Mensch, dem man eine bessere Zukunft versprochen hat. EIn kleiner Mensch, der Wärme und Liebe braucht, nicht mehr und nicht weniger.

    AntwortenLöschen
  18. Ich bin sehr sehr traurig über die Geschichte der beiden Geschwister. Vor allem hat mich das Schicksal von Masho fassungslos gemacht. Der Schmerz der äthiopischen Eltern war auch kaum auszuhalten.
    Wütend bin ich auf die Adoptiveltern, den Psychologen und alle, die das Leid der Familie verschlimmert, davon profitiert oder "nur" zugesehen haben.
    Hätte ich dieses Schicksal gefilmt, hätte ich spätestens in Äthiopien beim Abschied ein lautes "Nein" gesagt und geholfen.
    Ich bin schockiert !!!

    AntwortenLöschen
  19. Auch ich empfand den Film gestern Abend als sehr verstörend. Ich war wütend, traurig und konnte einfach nicht begreifen wie einem unschuldigen Kind so etwas furchtbares angetan werden konnte. Muss man denn wirklich eigene, leibliche Kinder haben um zu begreifen was ein Kind durchmachen muss wenn es seiner Familie entrissen wird? Denn schliesslich waren da nicht nur Mutter und Vater von denen Masho getrennt wurde, sie hat noch drei weitere Geschwister und bestimmt auch noch Grosseltern oder sonstige Verwandte. All die Menschen die einem Kind die grösste Sicherheit bieten, auf einmal alle weg. Wie soll ein Kind solch eine Trennung unbeschadet überstehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt möglich ist. Also frage ich mich wie diese Adoptionen überhaupt möglich gemacht werden konnten...ich meine, gab es denn keine Fachleute, Kinderpsychologen usw. die vorausschauend berichten konnten, dass die Kinder, die einer solch radikalen Trennung von den wichtigsten Bezugspersonen ausgesetzt wurden, auf jeden Fall traumatisiert werden?
    Das traurigste an dem Film war für mich, dass man sehr gut sehen konnte, dass Masho ein glückliches, geliebtes und behütetes Kind war bevor es in die Adoption abgegeben wurde. Man konnte sehr gut sehen dass es ihr an nichts fehlte denn sie hatte alles was ein Kind braucht: eine Mutter und einen Vater die sie sehr liebten.
    Und ich weiss wovon ich spreche, ich habe nämlich selbst vier wundervolle Kinder die ich über alles liebe. Und ich hoffe dass auch Masho wieder den Weg zurück zu ihrer Familie findet die sie liebt.

    AntwortenLöschen
  20. Ich habe mir in der Mediathek mehrmals die "Tischszene" in Dänemark angeschaut und kann einfach nicht erkennen, was die Adomutter so aus der Haut fahren lässt?
    Kann mich jemand aufklären bitte?

    Und was ist wohl aus Roba geworden??

    Mich hat der Film auch zutiefst bewegt und ich kann nur hoffen, dass es während der dargestellten vier Jahre (!) auch glückliche Momente gab die aus platzgründen im Film nicht gezeigt werden konnten.

    AntwortenLöschen
  21. Genauso ging es mir auch.Ich konnte nicht erkennen, wo das angebliche Fehlverhalten des kleinen Mädchens lag.
    Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass Verständnis und Liebe Masho entgegengebracht wurde in der Adoptivfamilie. Sie war unglücklich und wusste gar nicht wohin mit ihrem Schmerz. Kinder müssen Weinen und Schreien dürfen, aber dafür hatten diese Eltern wohl kein Gespür. Ihnen ging es um Besitz und Macht, wie die Adoptivmutter mehrfach durchblicken ließ.
    Hätten sie das Mädchen auch abgegeben, wenn es ihr leibliches Kind gewesen wäre.
    Die Kinder tun mir unendlich leid. Welche Zukunft haben sie?

    AntwortenLöschen
  22. Ich kann nicht mehr aufhören an die kleine Mascho und ihren Bruder zu denken. Seitdem ich den Film gesehen habe, stelle ich mir ständig die Frage wo Mascho jetzt ist und wie es ihr geht? Kann man irgendetwas für die 2 Geschwister tun? Kann man ihnen irgendwie helfen? Wer weiß etwas?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Auch mir gehen sie nicht aus dem Kopf und ich möchte so gerne etwas für sie tun. Falls jemand eine Idee hat, schließe ich mich gerne an!

      Löschen
    2. http://www.againstchildtrafficking.org/act-was-wir-machen/

      Löschen
    3. Wir haben eine Email an die ARD geschickt. vielleicht wissen die mehr.
      Umso mehr EMails dort ankommen umso besser.

      Löschen
  23. Mir geht es genauso,
    bin zutiefst berührt, traurig, wütend und leider Gottes so hilflos.
    Ich bin Vater von zwei kleinen Mädchen und es ist ein Geschenk und sicher nicht immer einfach, aber es ist das Beste was mir je passiert ist.
    Ich kann die Dänen nicht begreifen, es ist doch nur selbstverständlich, dass ein vierjähriges Kind welches man von seinen leiblichen Eltern, seiner Familie seinen Freunden und sogar aus dem kompletten Kulturkreis reißt es nicht versteht und hilflos ist.
    Da muss ich Liebe, Geborgenheit, Unterstützung und Verständnis aufbringen und dem Kind Zeit geben aber in diesem kalten Elternhaus in Dänemark war das alles nicht vorhanden.
    Die Hexe mit ihrer Marionette als Mann kümmerten sich lieber um den Kleinen, für den das Ganze noch nicht so zu begreifen war und ließen die kleine Masho alleine.
    Wie man so etwas einem Kind antun kann ist unbegreiflich.
    Für mich ist es Kindesmissbrauch, nichts anderes!
    Wie soll die Kleine denn irgendwann mal Vertrauen in andere Menschen bekommen, wenn du schon in so frühen Jahren so enttäuschst wirst?
    Ihre Augen lassen mich nicht mehr los, das Fenster zur Seele sagt man aber die wurde schon zerstört.
    Mit vier Jahren weg von den leiblichen Eltern, mit Acht von ihrem Bruder und den beiden grausamen Gestalten, jetzt seit zwei Jahren im Heim in einer fremden Welt, völlig allein.
    In Äthiopien wäre sie ärmer an materiellen Dingen aber um einiges reicher an Liebe und Geborgenheit.
    Wie kann das jemand zulassen ?
    Ich Google mir hier einen Wolf aber man findet nichts über die kleine Maus über die Eltern, über die Filmemacherin ja, aber nichts über Masho.
    Ich würde die beiden Henriette und Gert Verdsegaard-Jensen in Holbaek, gerne mal zur Rede stellen, aber die Fehler lagen ja nicht bei denen, wie kann man so abgestumpft sein?
    Von mir sind es 850 km und ich hab echt schon mit dem Gedanken gespielt da runter zu fahren.
    Mir ist bewusst, dass es keinen Sinn macht und ich ein Fremder bin, aber ich habe wirklich das Bedürfnis Masho in den Arm zu nehmen und zu halten und zu stärken.
    Es kann nicht sein, dass ein 10 Jähriges Mädchen, dem so was schreckliches passiert ist
    schon keine Chance mehr im Leben hat, weil es gebrochen wurde.
    Mir fehlen die Worte und ich bin den Tränen nahe und in Gedanken bei Masho,
    wo immer sie auch gerade ist?!

    AntwortenLöschen
  24. Auch uns gehts es nicht aus dem Kopf.
    Hat jemand Info wie es Masho und Roba jetzt geht?
    Ist er noch bei Henriette und Gert?
    Ist Masho noch im Heim oder wieder bei Henriette und Gert?

    AntwortenLöschen
  25. .....ich wůrde glatt mitfahren! .....während des Films und auch danach musste ich viel weinen....wie muss es dann erst den Kindern und leibl. Eltern gehen? Ich bete für sie.....lasst uns das alle und immerwieder tun!!

    AntwortenLöschen
  26. Mir geht es wie Euch und falls Du fährst: ich komme mit!!! Ich habe mich auch durch gegoogelt und kann nicht verstehen warum die arme Masho eigentlich immernoch im Heim ist und nicht bei ihren leiblichen Eltern? Nach dem ganzem medialem Wirbel hätte doch schon längst etwas getan werden müssen!? Ich hoffe sehr, das die arme kleine Maus im Heim zumindest liebevolle Menschen und professionelle psychologische Unterstützung zu Seite hat. Das die Psychopathen sie noch besuchen dürfen ist eh ein Unding. Mir macht das alles soo unsagbar traurig und wütend!! Auch ich bete dass sich etwas tut und wie gesagt ich fahr mit!!!

    AntwortenLöschen
  27. Mir geht Masho auch nicht mehr aus dem Kopf. Was ich beim Googlen erfahren habe ist, dass eine dänische Kinderrechtsorganisation den leiblichen Eltern von Masho einen Anwalt an die Seite gestellt hat. Ein Gerichtsverfahren das die Aufhebung der Adoption fordert läuft noch (Info von 2014). Mal habe ich gelesen, dass Masho keinen Kontakt zu ihrer leiblichen Familie haben möchte mal wurde auch geschrieben, dass dieser von Henriette und Gerd verwehrt wird. Die beiden haben übrigens ein Facebookprofil. Mich lässt die Szene nicht mehr los in der Masho ihrer Adoptivmutter weinend in den Armen liegt und sagt sie hätte genug davon eine neue Mutter zu bekommen. Da zerreißt es einem doch das Herz. Wie kann man einem Kind die leibliche Mutter nehmen und es dann auch noch von sich selbst als einzige verbliebene Bezugsperson wegstoßen? Widerlich sowas. Mich würde es auch sehr interessieren was aus Masho geworden ist. Alle Infos die ich finde sind von 2014.

    AntwortenLöschen
  28. In den dänischen Medien wird berichtet, dass Masho zunächst in eine neue dänische Familie gekommen ist, in der es ihr auch nicht gut ging, so dass sie jetzt in einer staatlichen Institution aufwächst, weil dies besser für sie sei. Das sei auch der Wunsch der neuen Pflegefamilie gewesen. Der Kontakt zu den leiblichen Eltern wäre jetzt möglich, doch Masho verweigert ihn entschlossen. Ihre Adoptiveltern besucht sie alle 14 Tage, ihr Bruder lebt dort weiterhin.

    In Dänemark wurde auch die Filmemacherin Katrine W. Kjær stark kritisiert, weil sie nicht eingegriffen habe. Diese rechtfertigt sich damit, dass die Adoptiveltern bereits drei Wochen nach Mashos Ankunft in Dänemark alle Hilfe in Anspruch genommen hätten, die sie bekommen konnten. Auch habe die Filmemacherin die leiblichen Eltern dabei unterstützt, an Informationen zu kommen und die Adoptiveltern dazu bewegt, Briefe an Mashos Eltern zu schreiben. Gleichzeitig habe sie sehr wohl selber auch eine Psychologin kontaktiert, die sich dann an den Staat wendete.

    In den dänischen Medien wird außerdem darauf hingewiesen, dass nicht nur Mashos Adoptiveltern Fehler gemacht hätten, sondern vor allem das Systhem: so konnten Mashos Eltern sich nicht angemessen von ihr verabschieden und ihr dabei "erlauben", neue Eltern anzunehmen. Auch sei in der ersten Zeit ein Dolmetscher notwendig gewesen, der aber nicht vorhanden war. Mashos destruktives Verhalten am ersten Abend im Hotel sei eine normale Krisenreaktion, hier hätten die Adoptiveltern Hilfe gebraucht. Von einigen dänischen Experten wird eine Bindungsstörung mittlerweile eher ausgeschlossen: ein Kind mit Bindungsstörung hätte insgesamt sogar weniger krisenhaft reagiert. Die Adoptiveltern hingegen sind lange darin bestätigt worden, dass Masho eine frühe Beeinträchtigung mitgebracht habe.

    Mashos Adoptiveltern leiden selber sehr an der gescheiterten Adoption. Sie finden es immer noch richtig, dass ihre Adoption in einer Dokumentation veröffentlicht wurde. Henriette sagt in einem Interview mit der dän. Zeitschrift "BT" sogar, es sei ihr eine Herzensangelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen, um andere Familien vor Ähnlichem zu bewahren. Sie zeigt in Interviews viele Emotionen und sagt, sie sei sich vieler Fehler bewusst. Auch zeigt sie viel Mitgefühl für Mashos leidende Eltern. Henriette sagt, sie sei mmer wieder darin bestätigt worden, dass es Masho im Vergleich zu anderen Adoptivkindern psychisch besonders schlecht gehe und habe sich stets mehr Hilfe gewünscht, als sie bekommen habe. Ihr sei bewusst, dass sie im Film nicht immer gerade sympathisch wirke, die Zeit sei aber auch eine Hölle für sie und ihren Mann gewesen. Insgesamt ist es wohl nicht angebracht, die Adoptiveltern geradezu zu dämonisieren. Sie sind Menschen, die schwere Fehler gemacht haben. Auch konnten sie nicht ahnen, dass Mashos Eltern zur Adoption überredet wurden.

    In Dänemark hat Mashos Geschichte enorm viel Anteilnahme und Mitgefühl ausgelöst. Allgemein wird in Dänemark sehr liebevoll mit Kindern umgegangen und es steht zu hoffen, dass jetzt alles für Masho getan wird, was möglich ist. Der Wunsch nach mehr Informationen über Masho ist verständlich, doch laut den dänischen Medien hat Masho jetzt ein Recht auf Ruhe. Es ist nicht ohne Weiteres möglich, die Adoption rückgängig zu machen, und Masho will dies ganz offenbar auch nicht.

    AntwortenLöschen
  29. Habe soeben eine E-Mail an die ARD geschickt, vielleicht wissen die mehr?
    Schreibt doch auch eine kurze E-Mail an :
    info@DasErste.de
    Umso mehr Emails dort ankommen umso besser und vielleicht bewegen wir ja was.

    Meine Mail:
    Hallo ARD-Team,
    Wir habe den Dokumentarfilm Die Adoption gesehen.
    Seit dem geht es uns nicht mehr aus dem Kopf wie es den beiden Kindern Masho und Roba jetzt geht.
    Ist Masho noch im Heim?
    Leben sie wieder bei Ihren leiblichen Eltern oder noch bei Henriette und Gert Verdsegaard-Jensen in Holbaek?
    Wie geht es den leiblichen Eltern?
    Ich haben im Internet Tage lang gesucht und nichts Aktuelles gefunden. Sehr schade.
    Kann man den beiden Helfen? Verscheinlich nicht der Film ist ja schon drei Jahre alt?
    Außer auf der Seite: http://www.againstchildtrafficking.org
    Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen
    Gruß

    AntwortenLöschen
  30. Habe soeben eine E-Mail an die ARD geschickt, vielleicht wissen die mehr? Wie es den Beiden und
    Ihren Eltern jetzt geht.
    Schreibt doch auch eine kurze E-Mail an :
    info@DasErste.de

    AntwortenLöschen
  31. die Geschichte um Masho und ihre Familie hat mich zutiefst getroffen. Ich habe so mitgefühlt mit der Familie und der armen kleinen Masho, diese traurigen Augen und ihr weinen kann ich nicht vergessen. Ich habe selber eine 6 jährige Tochter und es zerbricht mir das Herz zu sehen was für ein Unrecht dieser Familie angetan wurde. TRAURIG!!!

    AntwortenLöschen
  32. „Die Adoption“ hat mich nachhaltig verstört.
    Als Sozialarbeiterin arbeite ich u.a. mit Kindern, die psychischer, körperlicher, ökonomischer und sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind oder waren.
    Der Film zieht mir dennoch vollkommen die Schuhe aus.
    Die Augen Mashos, ihre Körperhaltung, ihre kleinen, hängenden Schultern, ihr hilflos geöffneter Mund: selten habe ich ein so abgrundtief trauriges, verlassenes, verwundetes und verunsichertes Kind gesehen.
    Immer wieder fragte ich mich, wie die FilmemacherInnen ertragen konnten, was sich vor ihren Augen abspielt. Unwillkürlich hatte ich Menschen vor Augen, die es im Sinne der Veränderung des Status quo aushalten (beispielsweise auch in Äthiopien zahlreich praktizierte) weibliche Genitalverstümmelungen filmen.
    Zunächst klang mir neben der permanent drohenden Titulierung Mashos als „Fräulein!“ der Satz nach: „Ich habe eine Niete gezogen“.
    Hier kämpfte ich ehrlicher Weise mit Assoziationen hinsichtlich der Ikone der nationalsozialistischen „Erziehung“: Johanna Haarer.
    In Masho erkenne ich ein zutiefst traumatisiertes, erschüttertes Mädchen.
    Zugleich konnte ich spätestens seit der Szene, in der sie das Hotelzimmer auseinander nimmt, nur den Hut vor ihr ziehen.
    Sie macht den Adoptiveltern unzählige Beziehungsangebote, welche diese allesamt aus Mangel an Empathie und Erfahrung ausschlagen.
    Der Film verdeutlicht, wie wenig die Bildung des Kopfes wert ist, wenn das Herz verkümmert ist.
    In einer Szene beschreibt die leibliche Mutter eine Situation, in der Masho aus kindlichem Jähzorn ihrer älteren Schwester einen Stein an den Kopf wirft.
    Instinktiv reagiert die Mutter mit Empathie und Fürsorge und erklärt, dass dies der einzige Zugang zu ihrem ganz besonderen Kind ist. Hier denke ich an die Forderung: „Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten ‚verdient’ habe, denn dann brauche ich es am Meisten“ (Anonym).
    Neben dem Schmerz für Masho bin ich voller Hochachtung und Hoffnung für sie, dieses Mädchen mit ihrer unglaublichen Stärke.
    Sicher fühlt sie sich von ihren Adoptiveltern abgestoßen, zugleich von ihren leiblichen Eltern verraten und bestraft.
    Gerade kleine Kinder haben eigene Deutungsmuster hinsichtlich dessen, was ihnen widerfährt und angetan wird.
    Mashos Entschluss, mit ihren leiblichen Eltern nichts mehr zu tun haben zu wollen, erscheint mir in diesem Sinne auffällig.
    Dänemark ist ein für sein kinderfreundliches System bekanntes Land.
    Mit inzwischen hoffentlich sensibler Begleitung wird Masho in einigen Jahren Kontakt zu ihren leiblichen Eltern aufnehmen können (sofern diese zu diesem Zeitpunkt noch leben). Aus meiner Sicht wäre es zu einfach gedacht, sie und ihren Bruder einfach zurück nach Äthiopien zu schicken. Der „Re-Kulturschock“ dürfte noch gewaltiger ausfallen, als die Entwurzelung im Rahmen der „Adoption“.
    Hier gibt es (in der Wirkung natürlich wesentlich gemilderte) Erfahrungen von Teenagern, die aus ihrem (aus eigenem Entschluss angetretenen) Auslandsjahr nach Hause zurückkehren und große Schwierigkeiten haben, wieder heimisch zu werden.
    Für Masho und ihren Bruder Roba wünsche ich mit uns allen, dass sie mit professioneller Unterstützung trotz ihrer unerträglichen Erfahrungen einen Weg finden hin in ein Leben, in dem sie ihre Ressourcen ausschöpfen können.

    AntwortenLöschen
  33. Auch meinen Mann und mich hat der Film zutiefst verstört zurückgelassen. Wir sind selbst Adoptiveltern eines Geschwisterpaares aus Russland und finden es immer noch unbegreiflich, wie wenig "professionell" hier schon im Vorfeld mit dem Thema "Adoption" umgegangen wurde. Abgesehen davon, dass ich mich frage, wie diese beiden, vor allem die Frau, einen "uneingeschränkt positiven Sozialbericht" bekommen konnten, wenngleich ich nicht weiß, ob das in Dänemark ebenso verlangt wird wie in Deutschland, scheint es ja im Vorfeld keinerlei Informationsseminare oder Dergleichen gegeben zu haben, in denen man auf die Adoption vorbereitet wird. Wir selbst haben damals mehrere Vorbereitungsseminare gemacht (inzwischen ist das Pflicht, wenn man aus der Russischen Föderation adoptieren will) in denen es genau um mögliche Probleme wie Traumata und "typische" Reaktionen von Kindern, die adoptiert worden sind, ging. Auch über das Land scheinen sich die beiden im Vorfeld wenig bis gar nicht informiert zu haben, in meinen Augen ein Unding, denn ich halte es für eine Verpflichtung, Kindern auch etwas von der Kultur ihrer Heimat vermitteln zu können. Zudem hätten sie dann wohl auch von Beginn an mehr Verständnis für die leiblichen Eltern und deren Situation aufgebracht und es hätten vielleicht manche Probleme vermieden werden können.
    Was aus den beiden Kindern geworden ist, würde mich auch einmal interessieren, Masho jedenfalls tut mir einfach nur Leid. Hoffentlich findet sie im Heim nun wenigstens eine liebevolle und kompetente psychologische Betreuung, die ihr hilft, ihre Traumata und seelischen Verletzungen zu bewältigen. Wie schlimm auch für den Bruder, der nach seinen leiblichen Eltern nun auch noch die letzte Konstante, die große Schwester, verloren hat.

    AntwortenLöschen
  34. SO GEHT ES MASHO HEUTE:

    Informationen aus den dänischen Medien:

    Ich fasse mal zusammen, was ich in den dänischen Medien über Mashos weiteren Weg gefunden habe.... (Ja, ich spreche Dänisch):

    - Masho war noch in einer zweiten dänischen Familie. Das war leider werder gut für sie noch für die Familie, die eine Pflegefamilie war.

    - Masho lebt seitdem in einer staatlichen Einrichtung, weil das "besser für sie sei"

    - Zuständig ist die Gemeinde Holbæk. Diese Gemeinde versichert zwei Dinge: Masho hat in der staatlichen Einrichtung einen sehr sicheren Rahmen gefunden. Und es wird alles getan, damit es ihr gut geht.

    - Masho lehnt jeden Kontakt zu ihren leiblichen Eltern ab. Sie spricht außerdem nur noch Dänisch.

    - Mashos leiblichen Eltern geht es gesundheitlich recht gut. Sie haben mittlerweile selber ein Kind adoptiert.

    - Mashos kleiner Bruder lebt weiterhin bei Henriette und Gert.

    - Masho war bei der Adoption nicht erst 4, sondern schon 6 Jahre alt. Mashos leibliche Eltern haben mittlerweile eingeräumt, dass sie ein falsches Alter angegeben haben. Henriette und Gert haben dies lange nicht gewusst.

    - In Dänemark hat man sich nach der Doku intensiv mit Fehlern des Systems befasst (anstatt nur Henriette und Bert zu "verteufeln", was nicht richtig wäre). Privatadoption ist in Dänemark inzwischen komplett abgeschafft.

    - Masho braucht jetzt Ruhe. (Also bitte nicht hinfahren, um sie zu umarmen, wie einige es gerne würden...)

    .... etwas ausführlicher steht dies und anderes auch im Kommentar vom 11. Juli 2015 um 02:00.

    Alle Infos sind aus den dänischen Medien. Der jüngste Artikel war erst einige Monate alt. Ich hoffe, diese Infos sind hilfreich.

    AntwortenLöschen
  35. Auch ich habe diesen Film gestern in der Mediathek gesehen und konnte nicht schlafen.
    Die Geschichte bestürzt mich dermassen und steht wahrscheinlich sinnbildlich für viele gescheiterte Adoptionen.

    Auch wenn man innerlich ungeheure Wut auf die Adoptiveltern hat; auch sie bedürfen Hilfe.

    Wie im obigen Post erwähnt, lebt das Mädchen inzwischen viele Jahre in Dänemark und spricht nur noch dänisch. Sie wird wahrscheinlich nicht zurück gehen (können) in ihre leibliche Familie.

    Was sie (und ihr Bruder) benötigt, ist geschulte, gute, verständnisvolle, liebevolle Hilfe um diese Traumata zu überwinden zu können.
    Ich hoffe, dass da die dänische Regierung alle Hebel in Bewegung setzt.
    So etwas darf NICHT passieren. Wieviele Kinder leiden im Stillen, von denen es keinen Film gibt!

    Den leiblichen Eltern gehört ebenso geholfen. Diese tun mir ebenso unendlich leid.

    Ich hoffe inständig, dass diese Geschichte einen guten Verlauf nimmt.

    Beste Grüße
    NK

    AntwortenLöschen
  36. Habe gerade die Email vom ARD erhalten auf die Email vom Volker-danke Dir!

    haben Sie herzlichen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an unserem
    Dokumentarfilm "Die Adoption".
    Auch uns hat das Schicksal der kleinen Masho stark mitgenommen. Es war uns
    daher wichtig, den Film auszustrahlen.
    Wir haben den Film, der in Dänemark entstanden ist, gekauft und die
    deutsche Fassung herstellen lassen.
    Zurzeit kämpft die kleine Internationale Organisation gegen Kinderhandel
    ACT dafür, dass Masho wieder zurück zu ihren leiblichen Eltern nach
    Äthiopien darf, aber die Behörden in Äthiopien und in Dänemark sind
    bedauerlicherweise wenig kooperativ. Diese Organisation kämpft vor Gericht
    dafür, dass Mashos Adoption rückgängig gemacht wird und sie zu ihrer
    Ursprungsfamilie in Äthiopien zurückkehren kann.
    Das Gerichtsverfahren zieht sich jedoch in die Länge. Masho lebt noch immer
    in einem dänischen Heim.
    Den Link kennen Sie ja bereits:
    http://www.againstchildtrafficking.org/category/operation-masho-ethiopia/
    Wir alle hoffen auf einen glücklichen Ausgang für Masho.
    Mit freundlichen Grüßen aus Baden-Baden

    AntwortenLöschen
  37. Das ethiopische Gericht hat heute morgen die Adoption aufgehoben http://www.againstchildtrafficking.org/2016/04/mashos-biological-parents-will-sue-denmark-we-have-not-talked-to-her-for-years/

    AntwortenLöschen
  38. Die von " Amy" auch...http://www.againstchildtrafficking.org/2016/04/ethiopian-court-annuls-amy-and-mashos-adoption/

    AntwortenLöschen
  39. Zur Info: https://www.gofundme.com/amysteen

    AntwortenLöschen