Sonntag, 13. Januar 2013

Russische Duma plant alle Auslandsadoptionen zu verbieten

Nach einem Bericht des englischsprachigen russischen Senders Russia Today bereitet die Duma derzeit ein Gesetz vor, das Auslandsadoptionen nur für Familien aus Ländern erlaubt, die ein bilaterales Abkommen mit der russischen Regierung abgeschlossen haben. Alle anderen Adoptionen werden gestoppt. Derzeit hat Russland Abkommen mit Frankreich, Italien und noch bis zum Ende des Jahres mit den USA.

Dafür wird das russische Familiengesetz entsprechend geändert. Das Änderungsgesetz soll nach Angaben des Abgeordneten Evgen Fodorov in drei Wochen im Parlament eingereicht werden. Er sagte der Nachrichtenagentur Itar-Tass:

“In fact, [adoptions of Russian orphans by foreign families] is a purchase. None of the civilized countries are involved in slave trade, or sell their children abroad.”
Fyodorov verwies darauf, dass Auslandsadoptionen in den meisten europäischen Ländern verboten seien. Es sei sogar eine Voraussetzung der Mitgliedschaft in der EU. Der Kinderrechtsbeauftragte  Pavel Astakhov unterstützt die Intiative. Er sagte, es sei eine Schande für ein Land, wenn seine Kinder ins Ausland geschickt werden. Alle Kinder sollten in ihrem Heimatland bleiben.

1 Kommentar:

  1. Die Frage nach Stolz und Schande einer Nation wird hier einmal mehr auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. In Russland sind es häufig Kinder von Eltern mit Alkoholproblemen, die ins Waisenhaus kommen. Diese Kinder sind oft entwicklungsverzögert und benötigen eine intensive Förderung. Zynisch könnte man sagen, dass ein Land bei den Sozialausgaben spart, wenn es solche Kinder zur Adoption ins Ausland freigibt. So oder so sind das keine Umstände, auf die ein Land stolz sein kann.

    AntwortenLöschen