Dienstag, 12. April 2011

Schlagen, Schreien – und Schweigen

Nach der Konferenz des US-State Departments zur Adoption aus Äthiopien gab es eine breite Diskussion über die ungenügend dokumentierte Herkunft der Kinder sowie die Praktiken der Agenturen und der äthiopischen Behörden und Gerichte.

Zu einem der auf der Konferenz behandelten Themen der Konferenz gab es allerdings anschließend kaum Reaktionen. Dabei fand es sogar Eingang in die abschließenden ‚4 Take-home messages for adoptive parents’. Die 2. dieser messages lautet gem. Protokoll der Organisation ‚ethica’:

Adoptive parents should seek out pre-adoptive education on child development and attachment. They should check their attitudes when in-country, but more than that, realize that practices such as hitting, smacking, or yelling at children are extremely harmful for both the children themselves and the future of the program.

Dass etwas scheinbar so selbstverständliches derart hervorgehoben wird (und werden muss?), ist doch bemerkenswert. Und vielleicht auch bezeichnend. Der Besuch eines Vorbereitungsprogramms. Benehmen im Ausland. Behandlung der Kinder in aller Öffentlichkeit.

Und im Privaten? Der schlechte Eindruck, den Adoptiveltern im Gastland machen, wenn sie ihre Kinder dort anschreien oder schlagen, gefährdet also das Adoptionsprogramm insgesamt, und der Hinweis darauf soll diese Eltern etwas zügeln. Aber dann? Man ahnt, wie es diesen Kindern künftig ergehen mag und welche (neuen) Verletzungen ihnen nun zugefügt werden.

Zu diesem Punkt: Schweigen.

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