Mittwoch, 6. Februar 2013

Du nervst!

In der soeben neu erschienenen Autobiographie von Mark Twain findet sich die Erinnerung des amerikanischen Schriftstellers an den Sklavenjungen Sandy, der ständig vor sich hin gesungen hat und dadurch dem kleinen Samuel Clemens (so Mark Twains wirklicher Name) auf die Nerven ging. Der beschwert sich schließlich bei seiner Mutter über den ewigen Gesang:

„Da traten ihr Tränen in die Augen, ihre Lippe zitterte, und sie sagte etwa Folgendes: ,Der arme Kerl, wenn er singt, heißt das, dass er sich nicht erinnert, und das tröstet mich; aber wenn er schweigt, fürchte ich, dass er nachdenkt, und das kann ich nicht ertragen. Er wird seine Mutter niemals wiedersehen; wenn er singt, darf ich ihn nicht daran hindern, sondern muss dankbar dafür sein. Wenn du älter wärst, würdest du mich verstehen; dann würde dich der Lärm eines Kindes ohne Freunde froh stimmen.' Es war eine schlichte Rede, und sie bestand nur aus kleinen Worten, aber sie traf den Kern, und Sandys Lärm beunruhigte mich nicht mehr."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen