Donnerstag, 19. Juli 2012

Michaela DePrince

Der Guardian berichtete am Montag über Michaela DePrince; eine adoptierte Kriegswaise aus Sierra Leone, die nächste Woche ihr Debut als professionelle Ballettänzerin in LeCorsair in Johannisburg, Südafrika hat. Der Bericht über ihr Leben ist so bewegend wie ihr Tanz, den es auf verschiedenen Filmen auf Youtube zu sehen gibt. Mit drei Jahren kam ihr Vater im Bürgerkrieg in Sierra Leone ums Leben. Die Mutter und Brüder starben ebenfalls. Der Onkel brachte sie in ein Waisenhaus, in dem sie aufgrund einer Pigmentfärbung ihrer Haut als Teufelskind beschimpft und mißhandelt wurde. Sie fand ein Titelbild einer Zeitschrift mit einer Ballettänzerin und war fasziniert.
"It was kind of strange because she looked so beautiful and so happy, and so I ripped the cover off and I tucked it into my underwear. I kept looking at it every single night and just dreaming that if I came to America I want to look exactly like this person."
Ihr Traum wurde wahr, denn sie wurde von amerikanischen Adoptiveltern gemeinsam mit zwei anderen Mädchen aus dem Waisenhaus adoptiert. Ihre Adoption war zunächst nicht vorgesehen sondern geschah nach Angaben der Mutter nur weil sie den gleichen Namen wie eines der anderen Mädchen und aufgrund ihrer Hautkrankheit nur geringe Chancen auf eine Adoption hatte. Man fragte die Mutter, ob sie nicht beide Mädchen haben wolle und sie sagte ja.

In Amerika angekommen verfolgte sie ihr Ziel zu tanzen von klein auf. Heute hat sie eine Ausbildung von der Jacqueline Kennedy Onassis School des American Ballet Theatre in New York und ein Engagement am Dance Theatre in Harlem.

Michaela DePrince 

Aber auch heute hat sie noch mit Diskriminierung und Rassismus zu kämpfen. Es gibt im Ballet große Vorbehalte gegen afroamerikanische Tänzerinnen, deren Körper häufig kräftiger ist. Auch sind die Stereotypen für Rollenbesetzungen für weiße Tänzerinnen noch weit verbreitet.


Michaelas Geschichte ist eine in einer ganzen Reihe erfolgreicher Adoptierter aus Afrika wie z.B dem italienischen Fußballnationalspieler Mario Balotelli aus Ghana und dem Koch und Restaurantbesitzer Markus Samuelsson aus Äthiopien. Es ist der Stoff aus dem Märchen sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen