Mittwoch, 21. Januar 2015

Warum eine Generation Adoptierter nach Südkorea zurückkehrt

Das New York Times Magazin  hat eine interessante Reportage über zurückgekehrte Adoptierte nach Südkorea veröffentlicht. Südkorea war über Jahrzehnte eines der Hauptsendeländer von international adoptierten Kindern. Erst 2012 wurde das Adoptionsrecht modernisiert. Seitdem fallen auch die Adoptionszahlen in Südkorea. 

Adoptierte aus Südkorea gehören daher auch zu der älteren Generation international Adoptierter. Heute kehren zunehmend erwachsende Adoptierte in ihr Heimatland zurück. Mittlerweile gibt es mehrere Hundert erwachsene Adoptierte in Seoul. 

"Korea ist Heimat", sagt eine Adoptierte. "Aber auch eine, in der ich mich nicht zu 100% wohlfühle." Korea ist vor allem auch frei von Rassismus, dem sie in der weißen amerikanischen Gesellschaft ausgesetzt sind. "In den USA fühlte ich meine Hautfarbe, hier fühle ich mein Geschlecht." Wenn sie kein koreanisch sprechen, sind sie Außenseiter in Korea, obwohl sie sich äußerlich nicht von den anderen unterscheiden. Sie leben an einem dritten Ort: asiatisch, westlich, weiß, adoptiert, anders. 

1 Kommentar:

  1. "Korea ist frei von Rassismus" ist vielleicht etwas unglücklich formuliert. Ich weiß, was in Bezug auf die adoptierten Rückkehrer gemeint ist. Aber auch in Korea gibt es generell Rassismus gegen Ausländer, das hat mir kürzlich erst eine bekannte Südkoreanerin erzählt.

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