Freitag, 8. März 2013

Terre des Hommes Schweiz stellt Internationale Adoptionen ein

Terre des Hommes Schweiz hat mitgeteilt, dass sie keine weiteren internationalen Adoptionen durchführen werden. Dabei ist besonders die Begründung interessant:

"Seit einigen Jahren schon beobachten wir einen regelmässigen Rückgang internationaler Adoptionen. Davon betroffen sind alle Aufnahmeländer, sowohl in Nordamerika als auch Europa. Der Verbleib des Kindes in seiner leiblichen Familie, Alternativen zur Institutionalisierung der Kinder und die Zunahme nationaler Adoptionen sind teilweise für diese Abnahme verantwortlich. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel wurden 2004 rund 24’000 Kinder aus anderen Ländern adoptiert. 2011 zählte man nur noch 9300 internationale Adoptionen.

Dieser Rückgang wirkt sich auch auf das Profil der zur Adoption freigegebenen Kinder aus: Es handelt sich um ältere Kinder manchmal mit einer schweren Vergangenheit, Geschwistergruppen oder Kinder mit besonderen Bedürfnissen, Behinderungen oder Krankheiten. Die Kluft zwischen dem Wunsch der Eltern, ein gesundes Kleinkind zu adoptieren und den reell für eine Adoption verfügbaren Kindern wird immer grösser. Angesichts dieser Realität der internationalen Adoption geben zahlreiche Paare ihr Vorhaben auf. Andere wenden sich in schlecht organisierten und ungenügend kontrollierten Ländern zweifelhaften oder gar betrügerischen Kanälen zu. Dank dem starken Lobbying von internationalen Organisationen wie Terre des hommes und einem Erkenntnisprozess in den Herkunftsländern der Kinder sind solche Praktiken, die deren Interesse nicht wahren, heute ebenfalls rückläufig. Es werden nun aber auch andere Wege beschritten wie die Leihmutterschaft, wo die Gefahr einer neuen Form der «Vermarktung» von Kindern droht."

In Deutschland hat Terre des Hommes schon vor Jahren die Vermittlung von Adoptionen eingestellt und sich sehr kritisch über internationale Adoptionen geäußert.

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