Die Zahl der
verstörten Kinder dürfte sich mit diesem Rückgang aber nicht verringert haben.
Nur dass dafür dann eben ‚Einrichtungen’ zuständig sind, hier zumindest, und in den Ländern der Armen
Welt häufig die Straße, sprich: niemand. Kindeswohl sieht anders aus.
Das Bild einer
Black-Box mobilisiert Ängste, die Angst vor dem Fremden etwa, vor dem Anderen,
und der Blick auf Erbgut oder neuronale Störungen lässt die Schädigungen als
schicksalhaft und unabänderlich erscheinen.
Aber ist das ein
Grund, diese Kinder abzuschreiben? In vielen Fällen ist doch Besserung, wenn
nicht gar Heilung möglich. Gerade in der neurobiologischen Forschung gibt es
ermutigende Ergebnisse. Unbestritten, dass meist ein steiniger Weg dorthin
führt, entscheidend, dass man sich rechtzeitig (und das heißt: frühzeitig!) von
dem Anspruch verabschiedet, diese Strecke allein bewältigen zu können. Aber es
gibt Hilfsmöglichkeiten, gerade in unserem hochentwickelten Land, und die Verbindlichkeit einer Familie tut
vielen bindungsgestörten Kindern gut, auch wenn sie es nicht zeigen
(wollen/können …). Fraglos ist es wichtig, auf Schwierigkeiten vorbereitet zu
sein, aber Angst ist selten ein guter Ratgeber. Und der Forderung nach einer
kompetenten Nachbetreuung, wie sie in den ZEIT-Artikeln ebenfalls laut wird,
kann hier nur zugestimmt werden.
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