Kann man an Äthiopien die gleichen Rechtsgrundsätze anwenden wie an entwickelte Demokratien? Oder ist es 'ethnozentrisch', wenn man dies tut? Das war der Vorwurf eines Kommentars auf das 'Einmaleins der ethischen Adoption'.
Man kann nicht nur sondern man muss. Und zwar aus mehreren Gründen:
Diese Standards sind nicht ethnozentrisch sondern grundlegende Prinzipien zum Schutz des Kindes. Eine internationale Adoption ist ein tiefer Eingriff in die Rechte des Kindes und der Herkunftsfamilie. Er sollte wohl überlegt und vorbereitet sein. Zumindest sollte sicher gestellt sein, dass das Kind wirklich adoptionsbedürftig ist und nicht Opfer finanzieller Interessen wird.
Adoptiveltern sollten die ersten sein, die ein Interesse an besseren Standards haben. Denn sie tragen alle Risiken einer unethischen Adoption.
Man kann nicht nur sondern man muss. Und zwar aus mehreren Gründen:
- Aus Gründen der Rechtssicherheit im eigenen Verfahren. Eine äthiopische Adoption muss anerkannt und umgewandelt werden. Dabei wird auch die Kompatibilität der Verfahrensgrundsätze geprüft. Wenn das deutsche Gericht zu dem Schluss kommt, dass wesentliche deutsche Rechtsgrundsätze verletzt wurden, können diese Adoptionen nicht anerkannt werden.
- Aus Gründen der Rechte des Kindes an der Kenntnis der eigenen Herkunft. Es gibt gute Gründe für Geburtsurkunden und Abstammungsurkunden. Deutsche Behörden sollten auf äthiopische Geburtsurkunden drängen, in denen die Eltern tatsächlich genannt werden. Dies erlaubt dem Kind seine Herkunft zu dokumentieren.
- Menschenhandel lässt sich nur durch Information, Transparenz und Offenheit bekämpfen. Die allseits herrschende Einstellung, dass man bei der Betrachtung äthiopischer Dokumente besser nicht so genau hinschaut, öffnet Korruption und Dokumentenfälschung Tür und Tor. Nur wenn man es von deutscher Seite ablehnt, dubiose Dokumente in Empfang zu nehmen, wird sich daran etwas ändern.
Diese Standards sind nicht ethnozentrisch sondern grundlegende Prinzipien zum Schutz des Kindes. Eine internationale Adoption ist ein tiefer Eingriff in die Rechte des Kindes und der Herkunftsfamilie. Er sollte wohl überlegt und vorbereitet sein. Zumindest sollte sicher gestellt sein, dass das Kind wirklich adoptionsbedürftig ist und nicht Opfer finanzieller Interessen wird.
Adoptiveltern sollten die ersten sein, die ein Interesse an besseren Standards haben. Denn sie tragen alle Risiken einer unethischen Adoption.
Zum Thema Ethnozentrismus s. hier auch den Beitrag T.i.A. vom 26.5.2011
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